Sie kommen nach Hause und finden Ihren Vater im Sessel sitzend, er ist kaltschweißig, kreidebleich und hat starke Brustschmerzen. Angst kommt in Ihnen auf, Ihr Vater könnte einen Herzinfarkt haben. Sie greifen zum Telefon und wählen die 112. Aufgeregt schildern Sie der Rettungsleitstelle die Symptome, diese alarmiert den Notarzt und Rettungsdienst.
Da für den Standort Sinsheim nur ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein bis zwei Rettungswagen vorgesehen sind, haben Sie Glück wenn diese nicht gerade in einem anderen Einsatz sind. Denn dann werden die nächsten freien Rettungskräfte aus Bammental, Wiesloch, Walldorf, Eppingen oder noch weiter entfernt alarmiert. Gehen wir von der besten Situation aus und die Rettungsmittel in Sinsheim sind frei, so brauchen diese dennoch zehn Minuten bis sie bei Ihnen sind. In einem lebensbedrohlichen Notfall kann dies den Unterschied zwischen Lebens und Tod bedeuten.
Was Sie nicht wissen, ganz in Ihrer Nähe gehen gerade bei den Helfern vor Ort auch die "Piepser" los. Diese lassen alles stehen und liegen, schnappen sich ihre Notfallausrüstung und kommen Ihnen und Ihrem Vater zu Hilfe. Bereits nach zwei Minuten klingelt es an Ihrer Haustür und ein Helfer vor Ort steht schwer bepackt vor Ihnen, vielleicht kennen Sie ihn sogar aus der Nachbarschaft oder vom Einkaufen. Während Sie die Situation schildern, gibt der Sanitäter Ihrem Vater schon Sauerstoff über eine Maske und fängt mit der Blutdruckmessung an. Schon kommt eine zweite Helferin durch die angelehnte Tür. Es werden zwei große Elektroden auf den Brustkorb Ihres Vaters geklebt. Sie dienen dazu, im Fall eines plötzlichen Herzversagens, einen Stromstoß abzugeben, der das Herz wieder starten könnte, ein Defibrillator. Der erfahrene Sanitäter legt einen venösen Zugang, seine Kollegin richtet eine passende Infusion. Routiniert und dennoch ruhig arbeiten die beiden zusammen.
Als nach zehn Minuten der Notarzt eintrifft wird noch ein EKG vom Herzen geschrieben und der Notarzt verabreicht Ihrem Vater Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen. Danach wird er in den Rettungswagen gebracht und ins Krankenhaus gefahren.
Die Helfer vor Ort bleiben noch kurz bei Ihnen, erklären Ihnen in welche Klinik er kommt und wie es nun weitergeht. Sie sind wegen der schnellen Unterstützung etwas ruhiger geworden und bedanken sich bei den beiden Sanitätern. Mit einem Lächeln und den Worten: "Dafür sind wir da, alles Gute" verabschieden sich die Helfer vor Ort!